Wann fällt die Nabelschnur ab? Pflege, Dauer und Tipps für Eltern

Nabelschnur

In den ersten Tagen nach der Geburt spielt der Nabel Deines Babys eine ganz besondere Rolle. Viele Eltern sind verunsichert: Wann fällt die Nabelschnur ab? Wie pflege ich sie richtig? Und was ist, wenn es komisch riecht oder blutet? In diesem Artikel bekommst Du alle wichtigen Antworten – ganz ohne Panik, aber mit viel Wissen.

Wissenswertes rund um die Nabelschnur

Die Nabelschnur ist weit mehr als nur ein „Verbindungsstück“ zwischen Mutter und Kind – sie ist ein wahres Wunder der Natur.

  • Länge und Aufbau: Die Nabelschnur ist bei der Geburt etwa 50–60 cm lang und besteht aus zwei Arterien und einer Vene, eingebettet in eine schützende, gallertartige Substanz (Wharton-Sulze).
  • Versorgung in der Schwangerschaft: Sie versorgt Dein Baby im Mutterleib mit Sauerstoff und Nährstoffen – und transportiert Abfallstoffe zurück zur Plazenta.
  • Abnabelung: Direkt nach der Geburt wird die Nabelschnur abgeklemmt und durchtrennt, meist nach 1–3 Minuten (späteres Abnabeln wird mittlerweile häufig empfohlen).
  • Nabelklemme: Die abgetrennte Nabelschnur wird mit einer Plastikklemme verschlossen, die bis zum natürlichen Abfallen des Stumpfs am Babybauch bleibt.
  • Plazenta & Nachgeburt: Die Plazenta, mit der die Nabelschnur verbunden ist, wird nach der Geburt als Nachgeburt ausgestoßen.
  • Stammzellen: In der Nabelschnur und ihrem Blut befinden sich wertvolle Stammzellen, die für medizinische Zwecke genutzt werden können – viele Eltern entscheiden sich für eine Einlagerung oder Spende.

Wann fällt die Nabelschnur normalerweise ab?

In der Regel fällt die Nabelschnur zwischen dem 5. und 15. Lebenstag von allein ab.
Manche Babys verlieren den Stumpf bereits nach 3 Tagen, bei anderen dauert es bis zu 3 Wochen – beides ist völlig normal.

Wichtig zu wissen: Je trockener der Stumpf gehalten wird, desto schneller kann er abheilen.

Tipps für die richtige Nabelpflege beim Baby

Eine gute Nabelpflege ist entscheidend, damit keine Entzündungen entstehen. Die wichtigsten Punkte:

  • Sauber und trocken halten.
  • Kein Puder oder Creme verwenden.
  • Wenn nötig, mit abgekochtem Wasser reinigen und trocken tupfen.
  • Windel unterhalb des Nabels umschlagen, damit nichts reibt oder feucht wird.
  • Nabel offen liegen lassen – Luft hilft beim Trocknen.

Was ist nicht normal? Warnzeichen im Blick behalten

So unkompliziert der natürliche Abheilungsprozess des Nabels in den meisten Fällen verläuft – manchmal gibt es Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Eine leichte Rötung am Ansatz ist noch kein Grund zur Sorge. Doch es gibt klare Warnzeichen, bei denen Du hellhörig werden solltest.

Rötung oder Schwellung rund um den Nabel

Wenn sich der Bereich rund um den Nabel deutlich rötet, anschwillt oder warm anfühlt, kann das ein Hinweis auf eine beginnende Entzündung sein. Besonders dann, wenn die Rötung nicht nur punktuell auftritt, sondern sich kreisförmig ausbreitet, ist Vorsicht geboten.

Übler Geruch oder Eiteraustritt

Ein typisches Warnzeichen für eine Infektion ist unangenehmer Geruch aus dem Nabelbereich. Auch wenn sich gelbliches oder grünliches Sekret (Eiter) zeigt, solltest Du rasch reagieren. Das sind klare Hinweise auf eine bakterielle Entzündung, die ärztlich behandelt werden muss.

Schmerzreaktion beim Berühren

Babys sind zwar empfindsam, aber wenn sie beim leichten Berühren des Nabels deutlich zusammenzucken oder schreien, ist das kein normales Verhalten. Es kann auf Schmerzen oder eine Entzündung hinweisen. Achte auch auf Veränderungen im Verhalten: Ist Dein Baby ungewöhnlich unruhig oder lässt sich kaum beruhigen?

Fieber oder Teilnahmslosigkeit

Fieber bei Neugeborenen sollte generell immer medizinisch abgeklärt werden – auch wenn keine direkten Auffälligkeiten am Nabel sichtbar sind. In Kombination mit einem entzündeten Nabel spricht vieles für eine systemische Infektion, die zügig behandelt werden muss. Auch Teilnahmslosigkeit, auffällige Blässe oder Trinkverweigerung können erste Hinweise sein.

Wenn Du eines oder mehrere dieser Warnzeichen beobachtest, gilt: Nicht abwarten, sondern handeln. Suche zeitnah eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt auf – lieber einmal zu viel als zu wenig. Infektionen im Nabelbereich (auch als Omphalitis bekannt) können sich schnell ausbreiten, besonders bei Neugeborenen mit noch unreifem Immunsystem.

Fazit: Der Nabelstumpf ist eines der letzten sichtbaren Zeichen der Schwangerschaft – und doch schnell Geschichte. Mit ein wenig Geduld, Achtsamkeit und den richtigen Pflegetipps heilt er meist problemlos ab. Wenn Du aufmerksam bleibst und bei Auffälligkeiten rechtzeitig reagierst, braucht es keine Sorge – nur Vertrauen in Deinen neuen Alltag mit Baby.

Häufig gestellte Elternfragen

Darf ich den Nabelstumpf anfassen?

Ja – sanft und mit sauberen Händen. Berührungen sind erlaubt, aber bitte niemals zupfen oder abreißen.

Was, wenn die Nabelschnur nicht abfällt?

Nach drei Wochen sollte die Kinderärztin ein Auge darauf werfen. Möglicherweise liegt eine leichte Infektion oder eine andere Ursache vor.

Blutet der Nabel nach dem Abfallen?

Ein wenig Blut ist normal – ähnlich wie bei einem abfallenden Schorf. Bei starker oder andauernder Blutung bitte ärztlich abklären.

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