Ein Baby, das häufig weint und schreit, bringt frischgebackene Eltern zum Verzweifeln. Sie überlegen fieberhaft, wie sie ihren Nachwuchs beruhigen. Welche Maßnahmen helfen, hängt vom Grund des Greinens ab.
Häufige Gründe, warum Babys weinen
Einem Baby fällt es schwer, seine Bedürfnisse auszudrücken. Bevor Kinder sprechen, teilen sie ihr Unwohlsein durch Weinen und Schreien mit. Brechen Babys in Tränen aus, bedeutet das:
- Das Kind fühlt sich einsam oder ängstlich und sucht nach Aufmerksamkeit und Nähe der Eltern.
- Das Kind leidet unter Verdauungsstörungen oder hat Schmerzen.
- Das Kind ist übermüdet oder überreizt.
- Dem Kind fehlt es an Eindrücken und es fühlt sich gelangweilt.
- Das Kind fordert etwas zu Essen oder es hat Durst.
Auch eine volle Windel oder unbequeme Kleidung gehören zu den häufigen Gründen, warum Babys weinen.
Wie beruhigen Eltern ein weinendes Baby?
Bis zum Alter von sechs Wochen schreien viele Kinder am Tag über zwei Stunden. Ab dem dritten Lebensmonat nimmt die Schreidauer im Schnitt ab.
Für Eltern bedeuten die Babyschreie Stress – auch Lärmstress. Schließlich entspricht ein Babyschrei hinsichtlich der Lautstärke einem Düsenjet. Bis zu 120 Dezibel wirken auf die Ohren der Eltern ein.
Info: Nach wenigen Wochen lernen Babys, ihre Schreie dem Anlass entsprechend zu variieren. Der „Hunger“-Schrei klingt dann anders als ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Eltern fällt es durch diese Schrei-Varianten leichter, die Bedürfnisse ihres Nachwuchses zu erkennen und zu erfüllen.
Was bedeutet häufiges oder dauerhaftes Schreien und Weinen?
Babys, die häufig oder lange Zeit am Stück schreien, fühlen sich meist überfordert. Neugeborene brauchen in ihren ersten drei Lebensmonaten täglich 16 bis 18 Stunden Schlaf. Dieser teilt sich in vier bis fünf Schlafphasen.
Bekommen Babys tagsüber zu wenig Ruhe, droht eine Überreizung. Viele Eindrücke, die auf sie einströmen, überfordern sie. Das erzeugt Stress, sodass der Nachwuchs noch schlechter zur Ruhe kommt. Darauf reagiert er mit anhaltendem Weinen und Schreien.
Ebenfalls deutet häufiges Greinen darauf hin, dass Babys schwer in den Wach-und-Schlaf-Rhythmus finden.
Beim exzessiven Schreien fordern Babys mehr als drei Stunden am Stück lautstark Aufmerksamkeit. Häufig findet sich keine genaue Ursache für das Verhalten. Mehrere Faktoren verbinden sich und führen zur Unruhe des Kindes.
Das weinende Kind beruhigen – so gehts
Die erste Regel zuerst: Das weinende oder schreiende Baby keinesfalls schütteln oder grob anfassen.
Die Eltern sollten versuchen, Ruhe zu bewahren, um dem Kind ein Gefühl der Geborgenheit zu geben. Mögliche Maßnahmen gegen das Weinen sind:
- Blickkontakt mit dem Baby suchen und ihm beruhigend zureden.
- Die Wiege des Kindes sanft schaukeln.
- Das Baby auf den Arm nehmen und es vorsichtig wiegen.
Um ein schreiendes Kind zu beruhigen, reden die Eltern leise mit ihm. Auch beruhigende Laute oder Singen helfen dem Baby, aus seinem emotionalen Chaos herauszufinden.
Wichtig: Wer seinem Baby gegenüber die Stimme erhebt, jagt ihm Angst ein. Das führt erneut zu Weinattacken und schadet dem Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kind.
Körperkontakt kann Kinder beruhigen
Ein Baby, das sich „einschreit“, reagiert selten auf verbale Beruhigungsversuche. Es nimmt die leise Stimme der Eltern nicht wahr. Um die Aufmerksamkeit des Kindes zu bekommen und es gleichzeitig zur Ruhe zu bringen, hilft Körperkontakt:
- das sanfte Streicheln der Hände oder Fußsohlen
- die vorsichtige Massage des Bauches
- das zärtliche Berühren der Stirn
Eltern können das weinende Baby auf den Arm nehmen und sanft an sich drücken. Ein enger Haut-an-Haut-Kontakt wirkt auf aufgewühlte Kinder beruhigend.
Ebenfalls kommt ein kurzer Tapetenwechsel infrage, damit Babys aus ihrer Schreiphase finden. Die Eltern legen ihren Nachwuchs in ein Tragetuch und gehen mit ihm in der Wohnung spazieren. Alternativ unternehmen sie einen Spaziergang mit Kinderwagen an der frischen Luft.
Tipp: Einige Babys beruhigen sich, wenn ihre Eltern sie in den Babyautositz setzen und eine Runde mit dem Auto drehen. Mögliche Gründe für den Beruhigungseffekt: das eintönige Motorengeräusch und die leichte Bewegung, die das Kind auf der Rückbank wahrnimmt.
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