Fahrt oder Flug in den Urlaub starten – und das Baby beginnt zu weinen. Lautes Greinen und Schreien zerrt an den Nerven der Eltern. Sie überlegen fieberhaft, was ihrem Nachwuchs fehlt. Gleichzeitig fürchten sie grimmige Blicke und Kommentare der Mitreisenden. In diesem Ratgeber finden Eltern Tipps, wie sie das Baby während der Autofahrt oder im Flugzeug zu beruhigen.
Warum weinen Babys in Auto und Flugzeug?
Als Gründe für ein weinendes oder schreiendes Baby in Auto oder Flugzeug kommen „die üblichen Verdächtigen“ infrage:
- Hunger oder Durst
- eine volle Windel
- Langeweile, Müdigkeit oder Überreizung
Während der Autofahrt fühlen sich Babys schnell aufgrund ungewohnter Geräusche unwohl. Das Brummen des Motors oder laute Bremsgeräusche können ihnen einen Schrecken einjagen.
Gleichzeitig verhindert die unstete Umgebung, dass der Nachwuchs zur Ruhe kommt. Daher gehört Übermüdung zu den Gründen, aus denen Babys im Auto weinen.
Im Flugzeug zeigen sie ihren Unmut hauptsächlich während Start und Landung. Ihnen fällt der Druckausgleich schwer. Sie leiden unter dem unangenehmen Druckgefühl im Mittelohr. Das Schreien ist dabei Symptom und Lösung in einem. Es hilft Babys, den Druckschmerz zu beseitigen.
Während des Flugs fühlen sich Babys oft unruhig und überreizt. Fremde Gerüche, Geräusche und Eindrücke prasseln auf sie ein. Sie verhindern, dass sich das Kind beruhigt.
Babys unterwegs beruhigen – so gehts
Beruhigungstipps für Babys unterscheiden sich abhängig von der Umgebung, in der sich die Familie befindet. Das Familienauto bietet einen geschlossenen Raum mit ausreichend Privatsphäre. Dadurch fällt die Atmosphäre entspannter aus als in einem Flugzeug.
Das Kind im Auto ruhighalten
Damit Babys während der Autofahrt nicht weinen, sollten Vater und Mutter:
- Regelmäßige Pausen einlegen: Eltern warten mit längeren Autotouren, bis ihr Nachwuchs mindestens drei Monate alt ist. Jedoch brauchen Kinder in diesem Alter mindestens alle zwei Stunden eine Erholungspause, während der sie aus dem Autositz kommen.
- Beruhigende Musik einschalten: Um Babys von ungewohnten Geräuschen abzulenken, kommt eine entspannende Playlist infrage. Ruhige, kinderfreundliche Melodien mit sich wiederholenden Tonsequenzen bringen den Nachwuchs zur Ruhe.
- Geschichten erzählen: Neben sanfter Musik hilft die Stimme der Eltern, aufgewühlte Kinder zu beruhigen. Stehen Babys kurz vor einer Wein- und Schreiphase, erzählen Vater oder Mutter in ruhigem Ton eine Geschichte. Alternativ eignen sich ein Hörbuch oder Hörspiel, um Babys ruhig zu halten. Dabei kommt es weniger auf den Inhalt, sondern mehr auf ein gleichbleibendes Erzähltempo und eine beruhigende Stimmlage an.
- Spiegel am Vordersitz anbringen: Hängt vor dem Baby ein Handspiegel, beobachtet es sich während der Fahrt selbst. Das lenkt ab und fördert zudem die kognitive Entwicklung des Nachwuchses.
Einige Babys weinen auf dem Rücksitz, weil sie sich allein fühlen. Dieses Gefühl verschwindet, wenn sich ein Elternteil während der Fahrt zu dem Kind setzt. Dadurch erhält der Nachwuchs zeitgleich einen Spielgefährten, sodass keine Langeweile aufkommt.
Tipp: Babys reagieren empfindlich auf Hitze und Kälte im Auto. Um zu verhindern, dass sich die Rückbank unangenehm aufheizt, empfiehlt sich ein Blendschutz an den Fenstern.
Babys im Flugzeug zur Ruhe bringen
Viele Tricks, die das Baby bei einer Autofahrt beruhigen, schlagen im Flugzeug fehl. Schließlich fühlen sich andere Gäste schnell gestört, wenn Musik oder ein Hörspiel durch die Kabine schallen.
Jedoch können sich Eltern den Flug über mit ihrem Nachwuchs beschäftigen, um ihn von ungewohnten Eindrücken abzulenken. Leise Spiele oder eine vorgelesene Geschichte wirken auf Babys beruhigend.
Gleiches gilt für engen Körperkontakt. Eltern streicheln ihr unruhiges Kind oder massieren ihm den Bauch. Dadurch reduzieren sie seinen Stress vor und während des Flugs.
Um einem Säugling den Druckausgleich zu erleichtern, planen Mütter das Stillen oder Füttern während Start und Landung ein. Durch das häufige Schlucken verschwindet das Druckgefühl im Mittelohr schneller.
Achtung: Viele Fluggesellschaften akzeptieren bereits ein bis zwei Wochen alte Babys an Bord. Jedoch rät der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte dazu, nur im Ausnahmefall mit Neugeborenen zu fliegen. Frühestens sollten Eltern vier bis sechs Wochen nach der Geburt über eine Flugreise mit Baby nachdenken.
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