Eltern wünschen sich viel Zeit mit ihrem Nachwuchs – vorzugsweise den ganzen Tag. Arbeit und Haushaltspflichten sprechen bei den meisten jedoch dagegen. Die Zeit, in der Mama und Papa ihren Pflichten nachgehen, verbringen die Kinder in der Kita oder bei einer Tagesmutter.
Spannende Fakten rund um die Kita:
Kindergärten und Tagesmütter übernehmen eine wichtige Aufgabe: Sie entlasten Eltern. Gut zu wissen:
- Der erste Kindergarten weltweit entstand 1837 in Bad Blankenburg.
- Friedrich Fröbel gründete den Kindergarten, um Kindern abseits der autoritären Erziehung der Eltern „Raum zum Wachsen“ zu geben.
- Im März 2024 gab es deutschlandweit 60.662 Kitas, von denen sich die Mehrheit in freier Trägerschaft befindet.
- Bundesweit betreuen Kindertagesstätten rund 3,9 Millionen Kinder (Stand: September 2024).
Ab wann dürfen Kinder in die Kita?
Das Kindergartenalter beginnt meist nach dem dritten Geburtstag eines Kindes. Viele Kindertagesstätten nehmen jedoch bereits Kleinkinder unter drei Jahren auf.
Arbeiten beide Elternteile oder suchen sie nach einem Job, dürfen sie ihren Nachwuchs im ersten Lebensjahr in die Kita bringen. Alternativ übernehmen eine Tagesmutter oder ein Tagesvater die Betreuung.
In Deutschland waren im September 2024 rund 8.000 Kinder unter einem Jahr in einer Tageseinrichtung.
Einen Kitaplatz bekommen auch Kleinkinder, deren Eltern sich in einer Ausbildung befinden. Seit August 2013 besteht ab dem vollendeten ersten Lebensjahr ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.
Nicht jedes Kind ist mit drei Jahren bereit für die Kita
Viele Eltern in Deutschland bringen ihren Nachwuchs erst nach dem vollendeten dritten Lebensjahr in eine Kita. In diesem Alter besitzen die Kinder bereits eine stabile Persönlichkeit. Dadurch fällt es ihnen leichter, sich auf eine neue Umgebung und andere Bezugspersonen einzustellen.
Allerdings ist der dritte Geburtstag kein Stichtag für den Kindergarteneintritt. Eltern entscheiden abhängig von der Persönlichkeit ihres Kindes, wann dieses die Kita oder Tagesmutter besucht.
Der Entwicklungsstand eines Kindes zeigt, wann es sich langsam von den Eltern löst. Anzeichen, die auf die „Kita-Reife“ hindeuten, sind:
- Die bisher beliebten Spiele rufen beim Nachwuchs Langeweile hervor.
- Das Kind kommt seltener zu den Eltern und versucht, seine Umgebung selbstständig zu erkunden.
- Andere Kinder üben eine starke Anziehungskraft auf den Nachwuchs aus.
- Das Spielverhalten des Kindes verändert sich und macht neuen Interessen Platz.
Einige Kinder brauchen für diese Entwicklung länger. Die plötzliche Trennung von den Eltern kann Ängste in ihnen hervorrufen. Eine mögliche Lösung ist, dass enge Bezugspersonen wie Oma und Opa die Betreuung bis zum Kindergarteneintritt übernehmen.
Tipps für eine entspannte Eingewöhnung
Der Besuch einer Kindertagesstätte bedeutet für Kinder eine große Umstellung. Sie verbringen den Tag in einer zunächst fremden Umgebung und mit unbekannten Personen.
Wie der Nachwuchs mit dieser Situation umgeht, unterscheidet sich typabhängig. Einige Kinder suchen sich sofort neue Spielfreunde, andere entwickeln Trennungsängste.
Um Kinder langsam an die Zeit im Kindergarten heranzuführen, empfiehlt sich eine ausreichend lange Eingewöhnungszeit. In vielen Kindergärten beläuft sie sich auf eine bis zwei Wochen. In diesen verbringt der Nachwuchs pro Tag nur wenige Stunden in der Kita.
Tipp: In vielen Kindergärten dürfen die Eltern die Eingewöhnungszeit zusammen mit ihren Kindern verbringen. Dadurch lernen diese ihre neue Umgebung mit einer engen Bezugsperson kennen.
Jedes Kind ist anders – auch beim Kita-Einstieg
Kommt das Kind zu früh in die Kita, fühlen sich viele Eltern schlecht. Ähnlich ergeht es ihnen, wenn sie den Nachwuchs vermeintlich zu spät in den Kindergarten schicken. Ein „richtiges“ Kindergartenalter gibt es allerdings nicht.
Ob ein Kind früher oder später in die Kita geht, hängt von seinem Entwicklungsstand ab. Ebenso nimmt die berufliche Situation der Eltern darauf Einfluss. Beide Varianten – der Kindergarteneinstieg vor oder nach drei Jahren – bieten Vorteile.
Je früher Kinder in den Kindergarten gehen, desto eher kommen sie mit vielen Gleichaltrigen in Kontakt. Das kann ihre soziale Entwicklung fördern. Mehr Zeit allein mit den Eltern kann dagegen eine festere Eltern-Kind-Bindung bedeuten. Sie fördert das Selbstbewusstsein des Nachwuchses.
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